Nachrüstung Dieselfahrzeuge

Umrüstung von Dieselfahrzeugen

Beginn der zweiten Testserie von Hardware-Retrofits Zum Schutz der Gesundheit und zur Verhinderung von Fahrverbote ist eine strukturelle Nachrüstung unerlässlich. Der Preis dafür darf nicht dem Konsumenten überlassen werden. Auch die Versuchsreihe zur Reduzierung der Stickoxidemissionen von Diesel-Hardware-Nachrüstungen wird fortgesetzt. Laut den jüngsten Untersuchungen können durch die Nachrüstung solcher Fahrzeuge bis zu 70 bzw. 90 Prozentpunkte weniger Schadstoffemissionen erreicht werden.

In besonders belasteten Gebieten wie dem Stuttgart Halskartor kann dies zu einer Steigerung der Luftreinhaltung um bis zu 25 Prozentpunkte führen. Die Resultate bestätigten die grundlegende Effektivität der verwendeten Technik. Im Rahmen des Projektes werden auch mehrere Abgasmessungen im echten Strassenverkehr durchgeführt. In den nächsten Tagen haben die teilnehmenden Retrofit-Unternehmen Baumwolle Twintec, Dr. Pley, HJS und Oberland Mangold die Möglichkeit, ihre jeweiligen Testfahrzeuge auf den neusten technischen Standard zu aktualisieren.

Die Spezifikationen sehen unter anderem vor, dass Nachrüster alle Kraftfahrzeuge mit einem Informationssystem ausstatten müssen, das den Kraftstofffüllstand im AdBlue®-Tank und die Funktionalität des SCR-Systems kontinuierlich überprüft und anzeigt. In Anbetracht der neuen Erkenntnisse und einer eindeutigen Prioritätensetzung des Gesundheitswesens erachten wir die Nachrüstung von Dieselleistungen mit Hardware der Emissionsklasse 5 als unerlässlich.

Unserer Meinung nach sind Politiker und Produzenten gefordert, die Stickoxidemissionen in naher Zukunft durch strukturelle Veränderungen deutlich zu reduzieren und allgemeine Fahreinschränkungen zu unterdrücken. In keinem Falle dürfen die Nachrüstkosten, die zwischen 1400 und 3300 EUR pro Auto liegen, vom Endverbraucher getragen werden. Auf jeden Falle könnte das Verbrauchervertrauen gestärkt werden, wenn die Industrie einen erheblichen Anteil an den Nachrüstkosten beiträgt.

Dazu zählen Software-Updates und Hardware-Upgrades sowie die forcierte Markteinführung von Euro 6d TEMP-Fahrzeugen, ein wesentlich attraktiveres öffentliches Verkehrssystem, sensible Verkehrsstaus oder die Umstellung großer Fuhrparks, die überwiegend für innerstädtische Fahrten genutzt werden.

Der Verband will die Nachrüstung des Diesels nicht bezahlen.

Für die Nachrüstung von Dieselelektrofahrzeugen mit Hardware hat sich der Verband der Deutschen Industrie- und Handelskammern auserkoren. Das Bundesverkehrsministerium will auch nicht dafür verantwortlich gemacht werden, Dieselmotoren so umzurüsten, dass sie in Zukunft weniger Stickoxid (NOx) emittieren. Wer zum Beispiel die Umrüstkosten für die Katalysatormotoren trägt, stellt sich nicht, sagte ein Ministeriumssprecher Andreas Scheuer (CSU).

Als erster Dachverband der Bundeswirtschaft hat sich der DIHK für die umstrittene Nachrüstung von Dieselmotoren mit Hardware eingesetzt und die Kosten von der politischen Seite übernommen. Auch ein Jahr nach dem ersten Diesel-Gipfel wurden von der politischen Seite keine wesentlichen Massnahmen zur Verbesserung der Luftqualität durchgesetzt.

Mit dem Thema Luftreinhaltung fühlt man sich von der Regierung verlassen, sagt Helmut Dedy, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Städte und Gemeinden. "Doch für die Metropolen ist es offensichtlich, dass die Autoindustrie die Wagen umrüsten und die anfallenden Gebühren übernehmen muss. "Die Diesel-Fahrer hätten mit dem Einkauf darauf getraut, dass die Wagen nicht mehr Stickstoffoxide emittieren würden, als in den zu erstellenden Verkaufsunterlagen.

"Aus diesem Grund kann man ihnen und anderen Steuerpflichtigen die Kosten für die Nachrüstung nicht vorlegen", erklärt der Geschäftsführer des Städtetages. Trotzdem sind Umrüstungen auf Pkw keine Lösungen, meint Bundesverkehrsminister Scheuer. Dazu gehören unter anderem Massnahmen zur Verbesserung der Luftqualität durch den vermehrten Einsatz von Elektroautos in den Gemeinden, ein effizienteres Verkehrsmanagement oder die Umstellung von Flotten des öffentlichen Verkehrs.

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