Autoreparatur ist Vertrauenssache. Der weitaus größte Teil der Autofahrer ist nicht in der Lage zu …
Nachrüstung Russpartikelfilter Staatliche Förderung
Rußpartikelfilter nachrüsten Staatliche BeihilfenFahrverbot für alte Dieselmotoren: "Staatliche Beihilfen beschleunigen die Umstellung" - Wirtschaftlichkeit
Wer über die Nachrüstung von millionenschweren Autos mit emissionsreduzierender Technologie sprechen will, muss diejenigen, die das tun sollen, an den Verhandlungstisch bringen. Schliesslich verfügt die Kraftfahrzeugindustrie bereits über umfangreiche Erfahrungen bei der Nachrüstung von Gasfahrzeugen mit Rußpartikelfiltern und bei der Nachrüstung von Fahrzeugen des VW-Konzerns, die von der Abgasnorm betroffen sind.
Von der Nachrüstung erwartet die Industrie eine deutliche Verbesserung der Abgasemissionen der Dieselmotoren der Klassen 5 und 6: Die neuesten Kalkulationen des Umweltbundesamtes (UBA) zeigen, dass die tatsächlichen Stickoxidemissionen der Diesel-Pkw-Flotte für Euro-5-Fahrzeuge im Durchschnitt 906 mg/km und 507 mg/km für Euro-6-Fahrzeuge betragen. Im Vergleich zur Diesel-Pkw-Flotte für Euro-5-Fahrzeuge würde eine SCR-Nachrüstung aller Euro-5-Fahrzeuge die durchschnittliche NOx-Emission auf 90 mg/km senken.
Wir können keine allgemeine Antwort darauf geben, wie hoch die NOx-Reduktion bei Euro-6-Fahrzeugen mit einem bereits standardmäßig installierten SCR-System auf einer Veränderung der Motorregelung (Software-Update) basieren wird. Im Hinblick auf die Diesel-Pkw-Flotte für Euro-6-Fahrzeuge (NOx-Emissionen von 507mg/km) würde ein Software-Update für Euro-6-Fahrzeuge die durchschnittliche NOx-Emission auf 250mg/km senken.
Der Aufwand für die Nachrüstung darf nicht allein den Fahrzeugeigentümern in Rechnung gestellt werden. Außerdem haben sie für den Straßenverkehr registrierte Kraftfahrzeuge gekauft und möchten diese ohne Einschränkung benutzen. Durch die Einbeziehung der Automobilhersteller - die den größten Teil übernehmen sollten - sowie durch staatliche Zuschüsse, wie z.B. die Nachrüstung von Russpartikelfiltern, wäre eine zügige und umfassende Nachrüstung gewährleistet.
Wie hoch die Aufwendungen sind, richtet sich nach der Nachrüstungsart. Prinzipiell ist die Nachrüstung mit einem NOx-Speicherkat alysator, mit einem SCR-System oder durch einen Wechsel der Motorregelung in Kombination mit einem bereits installierten AdBlue-System (Software-Update) zur NOx-Reduktion möglich. Der Umrüstungsaufwand, verbunden mit dem notwendigen Arbeitsaufwand (Komponenten- und Installationskosten), würde von ca. 250 EUR (Software-Update) auf ca. 2,5 Mio. EUR steigen.
1.000 EUR (NOx-Speicherkatalysator) bis über 2.000 EUR (SCR-System). Allein die Kosten für das Material bei der Nachrüstung einer SCR-Anlage liegen bei rund 1500 EUR. Können alte Dieselmotoren überhaupt nachgerüstet werden - oder wäre es nicht notwendig, umfangreichere und teurere Hardwarelösungen zu finden? Inwiefern die Installation eines Software-Updates in alten dieselbetriebenen Fahrzeugen ohne werbeblaues System zu einer Reduktion der NOx-Emissionen durch Modifikation der Abgasrückführungsregelung beiträgt, kann noch nicht endgültig beurteilt werden.
Eine aufwändigere Nachrüstung von Dieselleistungen mit einem SCR-System ist grundsätzlich ohne Rücksicht auf die Abgasstufe möglich. Vor dem Angebot eines technologisch geeigneten Nachrüstsatzes durch einen Automobilhersteller müssen auch vom Bundesministerium für Verkehr, vom Bundesumweltministerium und vom Kraftfahrtbundesamt eine Vielzahl von technischen und genehmigungsrechtlichen Fragestellungen abgeklärt werden. Besteht eine so genannte "Retrofit-Richtlinie", in der alle notwendigen Voraussetzungen für ein Retrofit-System technologisch offen festgelegt sind, werden von den Automobilherstellern oder von Nachrüstern entsprechend ausgelegte Retrofit-Kits aufgesetzt.
Vorraussetzung für eine vernünftige Nachrüstung zur NOx-Reduktion ist daher, dass der Stillstand des Gesetzgebers alle Technik- und Genehmigungsfragen im Voraus abklärt. Wie viele dieser Autos für welche Umrüstart geeignet sind, ist abhängig von den bereits aufgeworfenen, aber noch nicht endgültig geklärten Nachfragen.
Dabei ist vor allem zu beachten, dass eine Nachrüstung mit einem SCR-System zwar grundsätzlich möglich ist, sich aber die gezielte Herstellung solcher Anlagen für nur in kleinen Stückzahlen vorhandene Automodelle als potenziell nicht wirtschaftlich erweist. Auch bei der Nachrüstung von dieselbetriebenen Fahrzeugen mit Russpartikelfiltern gab es diesbezüglich Nachteile.