Fahrzeug Lackieren

Kfz-Lackierung

Sportwagen lackieren ist nicht so schwer, wie man denkt. Malen von Oldtimern, aber richtig: Perfekt vorbereitet ist das A und O. Einen Maler zu wählen ist oft ein Glücksspiel: Man bekommt andere Offerten, aber sie sind oft sehr unterschiedlich. Bei der Suche nach einem Maler für seinen MGC G. A.

hatte der Verfasser den Anschein, dass die drei ausgewählten Maler ganz andere Autos besucht hatten, um den Aufwand zu kalkulieren. Die erste verlangte einen schrecklichen Gewinn, die zweite hatte offenbar wenig Interesse am Coupé, erst der dritte Anlauf war gelungen und der Malermeister Stefan Bühl aus Königsbrunn bei Augsburg übernahm den MGC CT.

Auf Grund des Zustandes der Altlackierung erachtete er es als überflüssig, sie bis auf das Bleche zu schleifen: "Altlack, der gut mit dem Substrat verklebt ist, ist die optimale Grundlage für die Neulackierung, weil dadurch die Gefährdung durch Kollabieren oder ungewolltes Reagieren des Untergrundes nach dem Lackieren reduziert wird.

"Sie können den Lackieraufwand bis an die Grenzen ausreizen, indem Sie das Fahrzeug bis auf das blanke Stahlblech abschleifen. Danach wird viel Zeit aufgewendet, um die Platte optimal aufzubereiten, so dass kein Spatel mehr benötigt wird. Modernste, professionell aufgetragene Zweikomponenten-Spachtelmassen bilden einen idealen Träger für Grundierung und Lack. Zur Erkennung kleinster Blechunebenheiten wird eine ultradünne Schwarzfarbschicht mit einer Sprühdose oder einem so genannten Kontrollpuder auf verdächtige Bereiche wie die großen Kotflügelkurven nach der ersten Befüllung aufgetragen.

Die Schleifklötze sollten immer an den jeweiligen Bodenbelag angepaßt werden. Eine Nachbearbeitung des Blechs sollte verhindert werden, da der bereits ausgehärtete Füllstoff zu Rissen führt, die später zu Störungen kommen können. Anschließend wird Control black erneut aufgebracht, angeschliffen und so lange nachgearbeitet, bis die Oberfläche eben ist. Die Spachtelmasse wird in mehreren Lagen fein verteilt und nach dem Abtrocknen mit 120er-Papier angeschliffen.

Der Spatel nimmt die Feuchte auf und gibt sie sehr zügig ab. Eine letzte Tour zeigte einen kleinen Riß in der Altlackierung im Unterboden. Noch besser wurde es, als Stefan Bühl den Firnis mit einer sich drehenden Stahlbürste entfernte: darunter tauchte ein mehrere mm dickes Spatelkunstwerk auf!

Die erste Überlegung war: "Hier wurde ein Auffahrunfall von einem früheren Besitzer überdeckt und die Platte ist einbeult. "Aber nach dem Abtragen der Farb- und Spachtelschicht entstand eine makellose Rückwand ohne Beulen! Jedenfalls wurde das Stahlblech geschweißt und dann zum Ausgleich von Unebenheiten fein ausgefüllt. Jetzt konnte der Schlitten endlich in die Spritzkabine für die Spachtelschicht gestellt werden.

Vor der Spachtelmasse wurde eine Dünnschicht aus Epoxidharzprimer vorgestrichen, um die Bildung von Kanten zwischen Spachtelmasse, Blech und Altanstrich zu unterdrücken. Die Spachtelmasse verschließt die Feinkratzer des 240er Schleifpapiers und kompensiert die Übergangsstellen zwischen dem alten Lack und den fertigen Karosserieoberflächen. Die Spachtelmasse muss vier Std. bei ca. 20 °C Zimmertemperatur getrocknet werden und wird anschließend mit Schleifpapier Körnung 400 und einem geeigneten Schleifblock geschliffen.

Wenn möglich, sollte der Füllstoff nicht bis auf den Primer oder gar den Füllstoff abgeschliffen werden. In diesem Fall werden diese Bereiche mit einer weiteren Haftgrundierung unterlegt. Ist der MGC vollständig abgeschliffen, kann das Fahrzeug lackiert werden.

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