Wie oft Inspektion

Das ist eine gewaltige Last, die die Konstruktion belastet, weshalb jeder einzelne Zug als "Zyklus" gewertet wird. Je nach Termin gibt es zum Teil sehr einzelne Massnahmen - zum Teil aber auch A-, C- oder D-Checks, die durch weitere Massnahmen wie aufgeschobene Reklamationen, Änderungen und Instandsetzungen vervollständigt werden. Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Pflegeereignissen.

Viele Flugzeugteile haben eine lange Nutzungsdauer. Nach Ablauf der Standzeit wird das Teil entnommen. Dies bedeutet, dass, wenn möglich, Bauteile instandgesetzt oder Verschleißteile entfernt werden, damit sie wieder verwendet werden können. Als zweite Massnahme ist die sehr präzise Inspektion von Flugzeugteilen zu nennen, die sich nicht oder nur mühsam entfernen lassen.

Steht das Fluggerät auf drei Tribünen, kann der Flieger gar nachgebildet und das Einfahren und Ausfahren des Fahrwerks ermöglicht werden. Die Walk-Around oder Außeninspektion des Luftfahrzeuges ist eine Sichtprüfung des Luftfahrzeuges auf Beschädigung vor jedem Start und damit das oberste Kettenglied. Das Luftfahrzeug wurde bereits vorab von einem Monteur inspiziert, der einmal täglich die wesentlichen Betriebsmittel untersucht und das Luftfahrzeug auf allgemeine Beschädigung oder besonderen Verschleiß überprüft.

Bei einem normalen Luftfahrzeug heißt das eine Intensivprüfung alle sechs bis acht Monate. Nach etwa 2000 Stunden Arbeit wird die Konstruktion der Zelle und der Tragteile mit den oben genannten Methoden untersucht. Im Rahmen dieser Grundüberholung wird das gesamte Luftfahrzeug demontiert:

Es werden alle Installationen demontiert, alle bewegten Bauteile demontiert und bei Notwendigkeit sogar die Farbe abgetragen. Wenn man durch die (natürlich entfernte) Türe im Flugzeugrumpf blickt, sieht man auf einen Schlag vom vordersten Druckspant (Cockpit) zum hintersten Druckspant. Die Maschine ist blank und kann nun vollständig inspiziert und generalüberholt werden: 30 bis 50000 Betriebsstunden werden verbracht, während das Fluggerät vier bis acht Monate in der Schiffswerft steht.

Sämtliche demontierten Bauteile werden am Ende ihrer Nutzungsdauer geprüft und ggf. sofort instandgesetzt oder ersetzt. Insbesondere schwierige, schlecht zugängliche Bauteile behindern den Einbau weiterer Geräte. Nachdem alle Mängel beseitigt und alle Inspektionen durch die Inspektoren durchgeführt wurden, wird das Luftfahrzeug auf einen Inspektionsflug mitgenommen.

Wenn nach diesem Inspektionsflug keine Reklamationen mehr vorliegen, kann das Luftfahrzeug in den regulären Dienst zurückgeführt werden - andernfalls ist es wieder in der Wartung. Der Diplom-Ingenieur (FH) für Luftfahrttechnik und -management bietet mit seiner Gesellschaft Nikolaus Braun aviation consulting (NBAC) auch nebenberufliche Beratungsleistungen in den Bereichen F&E, Recht und Ausbildung an.