Einbau Partikelfilter Kosten

Die Umweltschutzhilfe verlangt Partikelfilter auch für Benzin-Direkteinspritzer in Deutschland - .....

Aufgrund der enormen gesundheitlichen Gefährdung durch ultrafeine Partikeln aus dem Verbrennungsmotor verlangt die DUH, dass alle neuen Benziner mit Benzindirekteinspritzung ausgestattet und die bestehende Flotte mit effektiven Parkfiltern nachgerüstet werden muss. Laufende Abgassimulationen im Prüflabor und auf der Strasse vor und nach der Ausrüstung eines Ford Focus mit einem Partikelfilter im Auftrag des DUH oder im Auftrag des Emissionsschutzinstituts (EKI) belegen, dass die Emission von ultrafeinen Partikeln durch einen Partikelfilter deutlich reduziert werden kann.

Aber anstatt die derzeitigen Partikelgrenzwerte für Dieselmotoren auch auf Benzinmotoren auszudehnen, erzwang die Auto-Lobby ein unsinniges "Verschmutzungsprivileg" für Benzindirekteinspritzer, die inzwischen zehn Mal mehr Partikeln emittieren durften als ein Dieselfahrzeug.

Der DUH hat nun in einem Ford Focus Turnier 1. 0 ÖkoBoost, 5 EUR einen Partikelfilter installiert und die Abgase sowohl auf dem Teststand als auch im echten Fahreinsatz mitgerechnet. Bei der Prüfung 2014 - vor dem Einbau einesfilters - lagen die Schadstoffemissionen bei 1,87E+12 Partikeln/km, was wesentlich höher ist als der zulässige Grenzwert für dieselbetriebene Fahrzeuge der selben europäischen Norm.

Die Partikelzahl der Abgase wurde nach dem Einbau des Filter mit 1,32E+10 Partikeln/km um mehr als den Faktor 100 gesenkt. Auch 2014 wurde das Auto auf dem Rollprüfstand des TÜV Nords vermessen und die Emission von 3,87E+12 Partikeln/km bestimmt. Die erneute Vermessung des Fahrzeugs durch den TÜV Süd erfolgte nach dem Einbau im September 2017.

Auch hier wurde die Anzahl der Partikelemissionen auf 7,54E+10 Partikel/km signifikant reduziert und lag somit weit unter dem Emissionsgrenzwert für Diesel-PKW. Laut einer Marktuntersuchung der DUH machen sich die Automobilhersteller die Übergangszeiten für das am Stichtag abgelaufene "Umweltprivileg" zumutbar. Bis auf wenige Luxusfahrzeuge von Daimler und BMW fehlen den meisten Benzinmotoren mit Direkteinspritzung ein Partikelfilter, obwohl mehrere Automobilhersteller ihnen einen vollen Körper zusage.

Zur Kostenersparnis in der Serienproduktion haben die Produzenten die Grenzen lediglich um den Faktor 10 erhöht. "â??Die Technologie zur drastischen Verminderung dieser Emissionen ist verfÃ?gbar und kosteneffizient. Vor dem Hintergrund der rasant wachsenden Zahl dieser Kraftfahrzeuge auf unseren Strassen benötigen wir nicht nur die Serienausstattung aller Direkteinspritzer-Benzinmotoren mit Partikelfilter, sondern auch eine effektive Umrüstung der bestehenden Flotte", sagt Axel Friedrich, international tätiger Verkehrs-Experte.

"â??Die geschÃ?tzten Kosten fÃ?r den FahrzeugeigentÃ?mer bei der NachrÃ?stung, einschlieÃ?lich Einbau und Genehmigung, betrÃ?gen zwischen 250 und 300 Euroâ??, so Friedrich weiter. Bei Benzinfahrzeugen mit direkter Einspritzung galt für neue Typgenehmigungen für den Fahrzeugtyp seit dem I. Sept. 2017 der selbe Schwellenwert von 6E+11 Partikeln/km für Partikelemissionen und bereits seit 2011 für PKW diesel.

Die Branche macht sich jedoch jetzt die Vorteile von Überbrückungsregelungen zunutze und vertreibt vorwiegend verschmutzte Neuwagen ohne effektive Partikelemissionsminderung. Obwohl im Zuge des Genehmigungsverfahrens nun auch Abgasuntersuchungen für die Partikelzahl im echten Straßenbetrieb geplant sind, gibt es auch hier eine de facto Erweichung des Grenzwerts, vergleichbar mit Stickoxidmessungen: Der Grenzwert kann um den Faktor 1,5 übertroffen werden.

Bereits seit 2010 hatte die DUH mit eigenen Messungen und Untersuchungen sowie der bestehenden und kostengünstigen technischen Gesamtlösung immer wieder auf die hohe Partikelemission und die damit verbundene massive Gesundheitsgefährdung von Benzindirekteinspritzmotoren hinwegt. Im Jahr 2015 veranstaltete sie zusammen mit dem Helmholtz-Institut für Seuchenforschung in München eine gemeinsame Medienkonferenz, in der sie darauf hinwies, dass ultrafeine Teilchen bereits nach wenigen Gehminuten einen negativen Einfluss auf die Herz-Variabilität haben.

Aufgrund der geringen Partikelgröße dringen sie bis in die Tiefe in die Lungen und in den Kreislauf ein. Die DUH wies im Juni 2017 auf die starken Feinstaubemissionen des smarten fortwo 0. 9 hin. Daraus ergeben sich bei laufenden Laboruntersuchungen des ADAC nach dem neuen Testzyklus WLTP mit 4,52E+12 Partikeln/km für den ADAC höchste Partikelemissionswerte, obwohl dieses Exemplar nicht einmal ein Benzindirekteinspritzer ist.

Weil das Auto hauptsächlich als Stadtwagen eingesetzt wird, sind diese Feinstaubemissionen besonders problematisch. Daher muss dieses Exemplar von Daimler auch mit einem Partikelfilter umgerüstet werden. Auch für Ottomobile wird die Direkteinspritztechnik zunehmend eingesetzt, da die Automobilhersteller von ihr eine Effizienzsteigerung und damit einen geringeren CO2-Ausstoß erwarten.