Wird die Inspektion beim Auto regelmäßig durchgeführt, ist das nicht nur ein entscheidendes Plus …
Abgasmessung Auto
AuspuffmessfahrzeugStatt des NEFZ-Prüfzyklus müssen die Fahrzeuge die Einhaltung der Emissionsgrenzwerte auf dem Fahrgestell-Prüfstand nach der wesentlich verschärften WLTP-Norm (Euro 6c) nachweisen. Zusätzlich werden nun auch die Abgasemissionen auf der Strasse mit einer RDE-Messung (Euro 6d-TEMP) getestet. Worin unterscheidet sich der 6c und der 6d-TEMP? Die beiden Standards werden für alle neuen Typgenehmigungen ab sofort und für alle Neufahrzeuge ab sofort gültig sein.
Die Grenzen von 6c ( "Euro 6 (2014/15)") müssen nun nach dem sogenannten WLTP-Zyklus (Worldwide Harmonized Light-Duty Vehicles Test Procedure) ermittelt werden. Bei Benzinmotoren mit Benzindirekteinspritzung gilt nun auch der niedrigere Wert für Rußpartikelemissionen, der bereits seit der Einführung von 6 EUR für Diesellokomotiven gilt. So kommen immer mehr Fahrzeuge mit Ottomotor - wie z. B. dieselbetriebene - mit Rußpartikelfiltern auf den Markt. 2.
Die Emissionsnorm für Europa 6d-TEMP ist parallelgültig und ermöglicht zusätzlich Messungen auf der Strasse (RDE-Methode). Der hier ermittelte Wert darf die im Prüflabor geprüften Grenzwerte nur um den Faktor 2,1 übertreffen. Die Emissionswerte können daher auf der Fahrbahn etwas mehr als verdoppelt werden. Ab 2020 wird der so genannte "Konformitätsfaktor" auf 1,5 sinken (Euro 6d) Warum gibt es überhaupt neue Test?
Sie wurde dem aktuellen Verkehrsverhalten auf der Strasse überhaupt nicht Rechnung getragen. Gegenüber dem NEFZ müssen Neuwagen nun bei längerer Fahrzeit (30 statt 20 Minuten), weniger Standzeiten (13 statt 25 Prozent), höherer Geschwindigkeit (durchschnittlich 46 km/h, bis zu 131 km/h statt 34/120 km/h) und auch bei kühleren Außentemperaturen zulegen.
Das macht auch die Reichweitenangaben für Elektroautos realistischer. Darüber hinaus muss der Einfluß einer Vielzahl von Zusatzausstattungen auf den CO2-Ausstoß gesondert bestimmt werden. Die Messung "Real Drive Emission" überprüft das tatsächliche Abgasverhalten auf der Strasse. Er mißt die Leistung unterschiedlicher Abgasbestandteile. Der Wagen wird zu unterschiedlichen Zeiten des Tages von unterschiedlichen Inspektoren auf der selben Route gesteuert, am Ende wird er durchschnitten.
Ist die RDE-Messung noch realitätsnäher, warum ist sie dann nicht exklusiv gültig? Die Verbrauchs- und Emissionsdaten müssen unter möglichst gleichen und wiederholbaren Meßbedingungen erzeugt worden sein, um einen Vergleich der verschiedenen Fahrzeughersteller zu ermöglichen. Da die RDE-Messung durch Wettereinflüsse oder den persönlichen Führungsstil des Testgerätes beeinflusst werden kann, ist sie nicht vollständig kompatibel.
Auch bei WLTP werden Herstellerdaten und der tatsächliche Kraftstoffverbrauch nicht zusammenpassen - vor allem, weil der eigene Führungsstil einen großen Einfluß auf den Kraftstoffverbrauch hat. Dennoch werden die Richtwerte dem tatsächlichen Bedarf wesentlich angenähert. Da das neue Prüfverfahren den Kraftstoffverbrauch und damit die CO2-Emissionen erhöht - Fachleute gehen von einem Durchschnitt von 20 % aus - wird auch die Kfz-Steuer auf Basis der CO2-Emissionen verteuert, eine Umrüstung ist nicht geplant.
Erhöht sich der Kraftstoffverbrauch desselben Fahrzeuges nach einer Normenänderung um zehn, 20 oder mehr Prozentpunkte, muss der Eigentümer exakt den selben Betrag an Kfz-Steuer zahlen. Dies betrifft nur alle Neuzulassungen ab dem Stichtag der Zulassung zum 31. Dezember 2018, bei bereits angemeldeten Fahrzeugen ist alles gleich geblieben. Ein kleiner Trost: Die Wagen konsumieren nicht mehr als ein paar Autostunden vor Ablauf der Frist.
Um einen Vergleich der Fahrzeugtypen aller Fahrzeughersteller in der Übergangszeit von einem Prüfverfahren zum anderen zu ermöglichen, schlägt die EUKommission eine gleichmäßige Umrechnung der Angaben ab dem Stichtag vor.