Schneeketten

Je nach Kettenanordnung wird weiter zwischen Antriebs- und Gleisketten unterschieden.

Die meisten PKW- oder LKW-Ketten sind heute eine Mischung aus Antriebs- und Gleisketten. In der Regel sind sie gekantet, um einen höheren Reibwiderstand zu erzielen. Oftmals sind noch lose Rundkettenglieder enthalten, die die Abrollkette kontinuierlich von anhaftendem Neuschnee freimachen sollen. Dabei gibt es verschiedene Sichten, ob die Verkettung straff oder lose erfolgen soll.

Lose Reifenketten haben ein besseres Selbstreinigungsvermögen, während straff gespannten Reifen weniger Schäden an der Reifenoberfläche verursachen. Weil in den Radhäusern in der Regel nur wenig Raum ist, ist die Antriebskette ziemlich straff gelagert. Überprüfen Sie vor dem Aufsetzen der Antriebsketten, ob in den Radhäusern genügend Zwischenraum ist. Es ist nicht bei allen Fahrzeugen möglich, daß eine Kettenmontage auf Standard-Winterreifen möglich ist.

Der Zusammenbau ist für Unerfahrene umständlich. Dabei wird ein gefederter Ring aus Stahl über den Luftreifen gehängt, dann werden einige cm angetrieben, um die Aussenseite der Felge zu verbinden. Führen Sie nach der Installation einige Schritte durch und ziehen Sie die Zugkette wieder fest. Diese sind nur für Kurzstrecken (Verlassen eines Grundstückes o.ä.) geeignet, nach denen ohne weitere Fahrten gefahren werden kann.

Bei Schneeketten an Krafträdern kommen besondere Startklauen oder Gurte zum Tragen. Zentrifugalketten (technischer Name: Rotationskette) sind Zughilfen für Kraftfahrzeuge auf vereister oder verschneiter Fahrbahn. Rollen die Räder dann auf die Kette, führt dies zu höherer Friktion und Zugkraft, wie bei Schneeketten.

Der Rotor der Kette ist um ca. 45 nach vorne umgelegt. Zentrifugalketten haben den großen Vorteil, dass sie in der Regel vom Fahrerplatz aus ein- und ausgeschalten werden können. Damit sind sie sofort einsatzbereit und ebenso rasch wieder aus. Damit entfällt der zeitraubende Auf- und Abbau herkömmlicher Schneeketten.

Fliehkraftketten ersetzten jedoch nicht die durch Verkehrsschilder vorgegebenen Anhängeketten. Im Falle einer gesetzlichen Kettenverpflichtung dürfen nur voll funktionsfähige Fahrradketten eingesetzt werden. Schneeketten werden bei Krafträdern seltener eingesetzt. Schneeketten für Motorräder werden aufgrund ihrer verhältnismäßig niedrigen Verteilung oft selbstgefertigt.

Schneefanggreifer sind eine spezielle Art vor allem auf Raupenfahrzeugen im militärischen Bereich. Bei rutschigem Gelände (Eis, Schneeglätte) bietet sie jedoch wenig Griff. Bei Nichtgebrauch werden die Greifer in der Regel in einer oder mehreren Zeilen an der Außenseite des Fahrzeugs angebracht. Lastkraftwagen oder Omnibusse, die im lokalen Verkehr in den jeweiligen Gebieten fahren, sind in der Regel mit Schneeketten ausgestattet.

Aus Sicherheitsgründen werden Trolleybusse jedoch in der Regel nicht mit Schneeketten ausgestattet, sondern es werden mehrere Antriebsachsen und/oder Sandverteiler verwendet. 4 ][5] Die Lage im Langstreckenverkehr ist auch deshalb problematisch, weil die Wagen oft keine Kette tragen und dann entweder Umleitungen oder Sperrzeiten in Kauf nehmen müssen, bis eine Route wieder uneingeschränkt genutzt werden kann.

In der Regel werden Autos, die rasch betriebsbereit sein müssen, z.B. Feuerwehrautos, in der Werkstatt mit Kette in der Kältezeit abgestellt, da die Kette rascher entfernt werden kann, als sie montiert werden kann. Als Beispiel sei hier die Aussenringautobahn genannt, die besonders in den ersten Stunden nach dem Schnee nur zum Teil mit einer Kette befahrbar ist.