Diesel Nachrüstung

Nachrüstung von Dieselmotoren

Mit einem lang erwarteten Gutachten soll die große Dieselfrage geklärt werden. Die Diesel-Affäre hat ihren Höhepunkt erreicht. Es gibt nun konkrete Pläne für eine verbindliche technische Nachrüstung.

Diesel-Nachrüstung: Dieser Bericht ist wie ein Testmaß.

Mit Blick auf die ungeklärte Vergangenheit des Dieselkraftstoffs und die Gefahr von Fahrverboten vermeiden immer mehr Automobilkäufer Selbstzündungen - und das heute europaweit. In der ersten Jahreshälfte 2018 ging der Dieselmarktanteil bei Neufahrzeugen in allen EU-Ländern sowie in Norwegen und der Schweiz zurück. In diesen Staaten sank der Diesel-Anteil der Neufahrzeuge nach Angaben des Automobilinstituts CAR-Center Automotive in den ersten sechs Monate des Jahres gegenüber dem Vorjahr um 8,4 %-Punkte auf 36,8 %.

Irland und Italien haben nach wie vor die größten Dieselanteile, die immer noch höher sind als bei Benzin. In Irland zum Beispiel ist der Verbrauch von Diesel jedoch um mehr als zehn Komprozentpunkte gesunken. Das bedeutet, dass der Diesel bei der Neuzulassung in diesem Land nur einen Weltmarktanteil von 32,1 Prozentpunkten hat. Für eine ganze Serie von europäischen Großstädten sind in den Stadtzentren ein Fahrverbot für Diesel vorgesehen - teilweise ohne Abgasmanipulation.

Wenn sie scheitern, werden sie mit einer Geldstrafe von 95 EUR pro Fahrzeug und einem CO2-Gehalt über dem Limit. Bisher haben die Behörden der EU-Mitgliedstaaten wenig getan, um mehr Transparenz in der Dieselzukunft zu gewährleisten. Der Dieselmotor ist eine der Hauptursachen für Stickoxidemissionen (NOx). Eine Gruppe von Experten sollte im Zuge des veranstalteten National Diesel Forum diskutieren, ob es Sinn macht, die Triebwerke alter Dieseltypen so zu rüsten, dass ihre Schadstoffemissionen reduziert werden.

Aber auch im vorliegenden Schlussbericht sind sich Fachleute und Repräsentanten von Wirtschaft, Verwaltung, Verbänden umstritten. Nach Bekanntgabe durch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) soll bis Ende dieses Monates geklärt werden, ob verhältnismäßig preiswerte Aktualisierungen der Motorsteuerung bei alten Dieselmotoren und Maßnahmen wie dem Sauberkeitsprogramm "Clean Air" ausreichend sind oder ob eine Aufrüstung von Triebwerken notwendig ist.

Der Absatz von Dieselfahrzeugen wird voraussichtlich weiter zurückgehen. Das unbeabsichtigte Sachverständigengutachten könnte die Todesstrafe für den Dieselmotor darstellen. "â??Das ist problematisch, denn es geht um die Kernfrage: Wer zahlt am Ende fÃ?r eine NachrÃ?stung von Triebwerken, die zur NÃ??tzung der Grenzwerte nötig werden soll. Es ist allen Betroffenen einleuchtend, dass es zu einem nationalen Schrei kommen würde, wenn die Dieseleigentümer für die Umrüstungen der Maschinen, die mehrere tausend EUR betragen können, aufkommen würden.

"Über diese Themen, z.B. die gesetzliche Nachrüstpflicht der Produzenten oder die allgemeinen Fördermöglichkeiten für die Nachrüstung, sind im Report abweichende Sonderabstimmungen enthalten", heisst es im Draft. Mit anderen Worten, es besteht keine Einigkeit darüber, ob die Automobilindustrie gesetzlich gezwungen werden kann, die anfallenden Gebühren zu übernehmen. Für Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) ist es schlichtweg unsinnig, ältere Dieselfahrzeuge mit teueren Abgaskatalysatoren auszustatten.

"Das Urteil des Gerichts wegen Fahrverboten in Frankfurt in dieser Handelswoche hatte den Dieselstreit wiederbelebt. Unstrittig ist, dass die Nachrüstung von alten Dieselmotoren von Pkw mit Abgaskatalysatoren, die im Fachjargon als SCR-Technologie bekannt sind, die Verschmutzung in den Metropolen effektiv und rasch reduzieren würde. "SCR-Technologie wird letztendlich als effektive Hardware-Maßnahme zur Reduzierung der NOx-Emissionen empfohlen", sagt der Berichtentwurf der Arbeitsgruppe.

Die Experten hatten nach einer ersten Untersuchung die Ausgaben pro Anlage und Fahrzeug auf 1000 bis 3000 EUR geschätzt. Eine weitere vom Bundesverkehrsministerium in Auftrag gegebene Expertise beläuft sich auf bis zu EUR 1.000. Der aktuelle Gesetzentwurf sieht nun vor, dass Firmen im Aftermarket "rund 3000 Euro" verlangen.

In einer anderen Untersuchung wird geschätzt: "Kosten über 5000 EUR, manchmal bis zu 10.000 EUR". "â??Die Abgasmessungen mit Prototyps und die Angaben der Gutachter deuten darauf hin, dass mit zusÃ?tzlichen Verbrauchswerten von bis zu zehn Prozentpunkten zu rechnen istâ??, sagt der Konzept.

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