Unwucht bei Reifen

Reifenunwucht

werden ungleiche Massenverteilungen von Reifen und Felge erkannt. Andererseits führen unterschiedlich abgenutzte Reifenlaufflächen zu weiteren Gewichtsunterschieden - ein Ungleichgewicht tritt überall auf. Reifenspezialist Dipl.-Ing. Franz Nowakowski kommentiert das Auswuchtproblem bei Caravans.

Autoverkehr-Winterratgeber: Flattern des Lenkrads könnte auf Unwucht am Reifen hinweisen

Stuttgart/München (dpa/tmn) - Im Frühjahr ist es an der Zeit, die Reifen zu tauschen. Dies ist eine gute Möglichkeit, die Drehsymmetrie der Laufräder gleichzeitig überprüfen zu können. Das flatternde Steuerrad bei hohen Geschwindigkeiten kann ein Anzeichen für ein Ungleichgewicht des Reifens sein. Selbst ungewöhnliche Vibrationen des Fahrzeugs können nach Angaben der GTÜ (Gesellschaft für technische Überwachung) darauf hinweisen, dass der Reifen nicht ganz ruhig ist.

Der Reifen schleift dadurch ungleichmäßiger ab und nutzt sich ab. Zudem sinkt nach Angaben der GTÜ die Haftung der Reifen. Dadurch wird die Traktionskraft reduziert und die Bremswirkung und Kontrolle des Fahrzeugs verschlechtert. Autofahrer sollten die Reifen in der Werkstätte auf Ungleichgewichte überprüfen und in der Autowerkstatt über einen längeren Zeitraum lagern lassen, so die GTÜ.

Bei der Umrüstung auf Winter- und Winterreifen empfiehlt es sich, die Reifen vor der Reifenmontage auszugleichen.

Unwucht (Seite 2)

Der Reifenspezialist Dipl.-Ing. Franz Nowakowski kommentiert das Auswuchtproblem bei Caravans. Die Nowakowski ist der Vertreter für Sonderberichte der DEKRA Automobil-GmbH in München. - Reifenunwuchten können zu ungleichmäßigem Fahrverhalten führen. Nowakowski: In Autos oder Caravans gibt es sie nicht, weil die Chassis- und Federungsdämpfung die Kraftübertragung von Ungleichgewichten auf die Karosse oder den Oberwagen beeinflusst.

Allerdings raten die erfahrenen Monteure, Ungleichgewichte von bis zu 60 g durch das Gewicht und noch grössere Ungleichgewichte durch die Paarung auszugleichen. Der Reifen wird auf der Radfelge gedreht, bis sich die Ungleichgewichte von Reifen und Reifen ausgleichen. - Wer ist der grössere Unruhestifter: ein Laufrad oder ein Reifen? Nowakowski: Bei Unwucht sind es meist die Reifen.

Beim Stahl- und Aluminiumrad kommt dieser jedoch eine nachgeordnete Bedeutung zu, vor allem bei den Stahllaufrädern, der Höhe und der seitlichen Unrundheit, also der geometrischen Unrundheit. Nowakowski: Autoräder sind ausgeglichen, weil die Schwingungen durch die Unwucht auf das Steuerrad und den Innenraum des Fahrzeugs übergehen und dies vom Autofahrer und seinen Mitfahrern gefühlt wird.

Auch wenn die Laufräder meist nicht ausgeglichen sind, kommt eine Laufunebenheit ins Spiel. Ungleichgewichte und Unrundheit können sich nachteilig auf den Reifenlaufflächenverschleiß auswirken. - Auch bei verhältnismäßig niedrigen Geschwindigkeiten von 80 bis 100 km/h? Nowakowski: Die durch die Unwucht verursachte Fliehkraft ist abhängig von der Unwucht - dem Rechteck der Drehzahl und dem Felgenradius.

Bei 80 km/h sind daher noch niedrigere Ungleichgewichte spürbar; eine Unwucht von 50 g multipliziert sich dort 130 mal mit einem 15-Zoll-Reifen, bei 100 km/h 200 mal. So werden aus 50 g Unwucht bei 100 km/h 10 kg. - Der Reifen verschleißt also rascher?

Nowakowski: Ja, durch die starken Vibrationen des Rades läuft das Laufrad mit wechselnden Belastungen pro Umkreis. - Die Reifen am Wohnwagen sind in der Regel bis zur Altersbegrenzung niedrig und verbrauchen bis dahin nur wenig. Ist es also möglich, die Ungleichgewichte zu unterlassen? Nowakowski: Das Laufrad und der Reifen verlaufen nie ganz rund, was in der Regel zu ungleichmäßigem Profilverschleiß führt.

Nowakowski: Die Anschlüsse und Schraubenverbindungen in Caravans sind nicht den Anforderungen des allgemeinen Maschinenbaues mit feststehenden Stahl- und Schraubenverbindungen unterworfen, sondern vor allem dem Leichtbau mit Plastik- und Holzbauteilen.

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