Reifen Ganzjahresreifen

Ganzjahresreifen

Zwei Geländereifen für Straße und Gelände nahmen ebenfalls am Test teil. Und jetzt mischt man Continental & Michelin mit Die Bilanz war immer ernüchternd: 2014 doppelt so gut, doppelt so schlecht, 2016 doppelt so gut, dreifach so gut und doppelt so schlecht. Der Markteintritt der Winterreifen und die vorgeschriebene Reifendrucküberwachung mit weiteren Reifendrucksensoren im Reifen haben den Weg in Gang gesetzt. Während der Ganzjahresreifenmarkt - mit Ausnahmen von Goodyear - früher ein Spielplatz für kleine Zulieferer oder unwesentliche Fremdmarken von Konzernen war, haben sich die großen Premium-Marken jetzt positioniert: Hankook, Pirelli, Vredestein, Nokian - und jetzt die großen Player Continental und Michelin.

Jahrzehntelang war der Marktleader ein Verfechter von Sommer- und Winterreifen und verzichtete gar gänzlich auf Ganzjahresreifen als "Sicherheitsrisiko" (siehe untenstehendes Interview). Vor allem die Eigentümer von Kleinst- und Kleinstwagen sind wechselbereit: Hier beträgt der Marktanteil 58 bzw. 55 Prozent. Natürlich: Klein- oder Zweitfahrzeuge werden hauptsächlich in der Innenstadt gefahren, die kaum für Ski- oder Sommerferien eingesetzt werden, und die regelmäßigen Wechsel und die Aufbewahrung der Reifen sind für die wenigen Kilometer besonders nervig.

Magische Materialien sind auch im Bereich des Reifenbaus knapp - und daran hat sich bis heute grundsätzlich nichts verändert. Dennoch haben wir seit einiger Zeit Ganzjahresreifen, die versprechen, die vier Saisons mit nur einer Gummimischung und einem Reifenprofil zu überstehen. Diese Reifen wurden jedoch zunächst von der Branche vernachlässigt.

Die Folge: Befahrbar auf trockenen und nassen Straßen (Foto: aktuelle Ganzjahresreifenprüfung), aber nicht befahrbar auf Sand und Glatteis. Da mit diesen Reifen keine Versuche gewonnen werden konnten, schalteten die Reifenhersteller um und rüsteten die Reifen "sommertauglich" aus - die Ergebnisse auf trockenen Straßen waren zeitnah nicht mehr zeitgemäß. Resultat: Vier der neun untersuchten Reifen entwickelten sich zufriedenstellend, so dass sie für den ganzjährigen Einsatz sehr zu empfehlen sind, während die übrigen "ausreichenden" Reifen wenigstens bis zu einem gewissen Grad annehmbar sind.

Das zweite Ergebnis: Die Ganzjahresreifen der neusten Generationen verwenden wieder veränderte Wintercompounds. Vergleicht man die katastrophale Bremsleistung des Winterreifens auf dem Schnee (siehe Bremsenvergleich unten), so wird deutlich, dass sonst die einigermaßen passable Leistung der Ganzjahresreifen auf dem Schneefall gar nicht möglich wäre. Das bedeutet aber auch, dass die Konstruktionsschwäche von Reifen auf trockenen Straßen akzeptiert werden muss:

Die Reifen mit der gleichen Gesamtbewertung werden in alphabetischer Reihenfolge aufbereitet. Die vollständige Übersicht des Ganzjahresreifentests mit ausführlichen Einzelsorten können Sie hier herunterladen (PDF-Download3,26 MB). Am besten löst die Saison den Zielkonflikt mit der Zeit. Auf nassen und vereisten Straßen ist der Koreaner auf trockenen und schneebedeckten Straßen etwas schlechter, aber dennoch annehmbar.

Mit dem neuen Conti AllSeasonContact hingegen wird der klassische Konflikt zwischen Nass- und Schneezielen sehr gut gelöst - allerdings auf Kosten der Performance auf trockenen Straßen. Bis auf den Fireestone (schlechteste Trocken- und Nässeleistung) fährt jeder Reifen dahinter nur unter dem Durchschnitt auf Schneefall - selbst das kostspieligste Testmodell, der verschleissarme Michelin-Kreuzklima.

Der Unterschied zwischen dem besten und dem schlechtesten (lamellaren) Ganzjahresreifen ist mit 3,7 Meter jedoch nicht allzu groß. Abbremsen auf Schneefall von 50 bis 0 km/h. Am Beispiel des Schnees sieht man es: Wenn Sie Ganzjahresreifen wählen möchten, sollten Sie das jeweilige Nutzungsprofil des Fahrzeuges sowie die Vor- und Nachteile der Reifen wissen. Wer beispielsweise in einer gemässigten Klimaregion lebt und keinen Ski- oder Sommerurlaub im Sueden plant, für den sind die vier "befriedigenden" Ganzjahresreifen eine gute Wahl.

Natürlich auch für Zweit- und Kleinwagenbesitzer, die vor allem im Stadtzentrum mit wenigen Kilometer fahren, aber auch für alle, die Umstellungskosten einsparen müssen und das Fahrzeug bei schlechtem Wetter verlassen können. Weshalb vertreibt Continental zum ersten Mal Ganzjahresreifen? Der Ganzjahresreifen wurde von Conti seit Jahren als Sicherheitsgefahr abgelehnt.

Das ist eine einfache Lösung - denn der Bedarf des Marktes ist groß. Mehr und mehr Endkunden verlangen nach Ganzjahresreifen - und wünschen sich dann ein gutes Erzeugnis von einem Premiumhersteller. Am Grundproblem des Zielkonfliktes im Bereich des Reifenbaus hat sich aber nichts verändert? Der klassische Zielkonflikt zwischen den Schnee- und Nasseigenschaften oder dem Trocken- und Nassverhalten kann jedoch nicht vollständig physisch und technisch gelöst werden.

Also muss auch der schönste Ganzjahresreifen einen Kompromiss einlegen? Nicht bei Schneefahrten oder trockenem Bremsen und Handling. Keine Empfehlungen für Ganzjahresreifen? Auf dieser Seite findet ihr alle ausführlichen Resultate des Ganzjahresreifentests.

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