Harnstofffilter AdBlue

"Damit die NOx-Werte unter allen reellen Einsatzbedingungen auch wirklich eingehalten werden, brauchen Klein- und Kompaktfahrzeuge künftig einen weiteren SCR-Katalysator", sagt Reinhard Kolke, Leiter Technik beim ADAC. Die SCR-Technologie erfordert das Additiv mit dem Namen AdBlue, eine Mischung aus 67,5 und 32,5 Prozent Urea.

Es wird in den Abgasstrom injiziert und vom Abgaskatalysator aufbereitet. Es entsteht Ammoniak, das mit den Stickstoffoxiden reagieren kann und sie weitestgehend unbedenklich macht. Da bei diesem Prozess nur Stickstoffoxide spezifisch ausgewählt und attackiert werden, spricht man von einer selektiven katalytischen Reduktion (SCR). In der Regel wird hier jedoch ohne Umwege gearbeitet und das Ammoniak unmittelbar in die Rauchgase gesprüht.

Dies wäre im Fahrzeug zu riskant, denn Ammoniak ist eine sehr giftige Substanz. Deshalb wird ein Abstecher über die harmlose Harnstoff-Lösung gewählt. Inhaber der AdBlue Lizenz ist der VDA, der nur ausgewählten Firmen die Produktionsrechte für den Additiv erteilt. Um ein einwandfreies Funktionieren des chemischen Prozesses in allen Situationen zu gewährleisten, sind neben einem zusätzlichen Tank für AdBlue und dem SCR-Katalysator zahlreiche Temperatur-, Druck- und Abgassensoren vonnöten.

Die Effizienz des SCR-Verfahrens beträgt laut VDA "bis zu 80 Prozent", kann aber nach Expertenmeinung auf gut 95 bis 98 Prozentpunkte gesteigert werden. Ausschlaggebend ist, wie viel AdBlue gespritzt wird. Zur Erfüllung der hohen Stickoxidvorschriften nicht nur auf dem Versuchsstand bei einer Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h, sondern in allen Fahrsituationen sind wesentlich größere Mengen AdBlue erforderlich als bisher von den Automobilherstellern berechnet.

Grundsätzlich gilt: Je schneller die Geschwindigkeit und der Kraftstoffverbrauch, um so mehr Harnstoff muss abfließen. Abhängig von der Fahrweise werden pro Hektoliter Kraftstoff zwischen 30 und 40 Millilitern AdBlue verbraucht.

Harnstofffilter U581KIT (AdBlue)

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