Wird die Inspektion beim Auto regelmäßig durchgeführt, ist das nicht nur ein entscheidendes Plus …
Rostbeseitigung am Auto
Entrostung am AutoOldtimerpflege: das missverstandene Heilmittel gegen den Flugrost
Rostblasen auf der Schwelle, im Schutzblech oder sogar im Motorraum: Was der beste Weg zur Korrosionsbekämpfung ist, ist kontrovers. Bereits in den 60er Jahren fluchte Walter Wieddekind, Mechanikermeister und früherer Motorsportler aus Baunatal, auf sie: Rizinusöl. "Es gab früher keine speziellen Mittel gegen Rost", sagt Wieddekind, der mit seinem kleinen Jungen in einer Werkstätte in Baunatal alte und junge Menschen wiederherstellt.
Wo es Fette und Öle gibt, gibt es auch keinen rosten. "Als Musterbeispiel verwendet die Firma Fieddekind einen 130er aus dem Jahr 1971, dessen Schutzbleche bereits nach vier Jahren verrostet waren. "1975 haben wir die Farbe vollständig entfernt und für einen neuen Rostangriff mit Motor- und Getriebelauföl mit Rizinusöl aus dem Rennbetrieb vorbereitet. Der Schraubendreher bevorzugt auch für seine derzeitigen Restaurierungsobjekte für die besonders schwierigen Kavitäten Erdöl, da es sich dort im Flüssigzustand gut einsprühen lässt.
Die Rostbildung bei Beschädigungen der Oberfläche wird rasch beseitigt. Die seit den 1950er Jahren gebauten freitragenden Körper trugen Löcher und grössere innere Oberflächen mit sich, die oft nicht vor Kratzern geschont waren", sagt Wilhelm Ernst von der BZM. Für eine tiefergehende Restauration empfiehlt Ernst ein aktuelles Vorgehen aus dem Neuwagenbau: Verzinktes Blech mit kathodischer Tauchbeschichtung (KTL) einnehmen und die Kavitäten mit Wachs abdichten.
"Da jedoch der Flugrost kaum porenfrei entfernt werden kann, müssen Fettsäuren und -öle auch in der Lage sein, sich unmittelbar an die Rostrückstände zu binden. "Durch die Verkapselung von Fetten mit Edelstahl und Schmutz wird ein weiterer Luftkontakt und Feuchtigkeitskontakt des Bleches verhindert", schildert Erning den idealen Fall. Gerd Cordes ist auch ein Spezialist für Rostschutz.
Cordes setzt heute hauptsächlich viskose, lösungsmittelfreie Fettpräparate zum Schutz der Hohlräume ein. Die Schmelztemperatur seiner Fettstoffe verändert er so, dass sie im Hochsommer nicht sofort aus dem Auto laufen. Bei aller Einfallsreichtum seiner Vorgehensweisen folgte Cordes jedoch auch bei seiner Tätigkeit den Prinzipien: Zuerst das Substrat vorsichtig vorarbeiten, dann Rostschutz mit hohem Fett- und Ölgehalt anbringen.
Die Erfolge geben den Fachleuten Recht: Beweise für ihr Können sind zum Beispiel ein von der Firma in den 80er Jahren verarbeiteter 850er Spinne und eben der 1978 von der Firma mit Rizinusöl erhaltene 130er Spinne von Wieddekind: Beide sind heute noch brillant da.